Das Navi zeigt 56 Kilometer bis zum Ziel an –eine relativ weite Strecke für den Sonntagsbraten, denken wir uns. Drei Stunden später wissen wir: Jeder Kilometer hat sich gelohnt. Das Gasthaus Meinzer in Saal an der Donau, Ortsteil Reißing, war diese kleine Reise vom Landkreis Schwandorf in den Landkreis Kelheim in jeder Hinsicht wert.
In der Gaststube des alten, liebevoll sanierten Gebäudes erwartet uns ein gemütliches Ambiente: Schwere Deckenbalken, Eckbänke aus warmem Holz und rot-weiß karierte Tischdecken bewirken, dass wir uns hier sofort heimelig fühlen. Der Service ist zudem herzlich. Und das Wichtigste: Das Essen ist richtig gut. So gut, dass wir uns wider besseres Wissen am Ende auch noch eine Nachspeise gönnen werden – und einen kleinen Spaziergang brauchen, bevor wir die Rückfahrt antreten. Kein Problem, die Region hat genug schöne Spazierwege zu bieten. Wir entscheiden uns ganz spontan für einen Ausflug zur Befreiungshalle in Kelheim.
Doch zurück zu unserem Sonntagsmahl: Wir beginnen mit einer Suppe. Einmal Pfannkuchensuppe, einmal Tomatensuppe – die perfekten Appetitanreger. Die Vorfreude auf das Hauptgericht steigt. Es dauert nicht lange, dann serviert Tamara Weinzierl uns ein butterweich geschmortes Lammhaxerl und einen Zwiebelrostbraten, wie gewünscht innen leicht rosa und saftig. Beide Gerichte sind nach unserem Geschmack gewürzt. Wir genießen jeden Bissen.
Wohlig gesättigt hätten wir eine Nachspeise eigentlich nicht mehr gebraucht. Doch auf der Speisekarte lacht uns der Krapfenauflauf an und wir bestellen je eine Portion. Auch hier langen wir ordentlich zu. Der fluffige Auflauf und die angenehm süße Vanillesauce runden unser Schlemmererlebnis in Saal an der Donau perfekt ab.
Wir lassen uns die Rechnung bringen und sind angenehm überrascht. Nicht einmal 50 Euro für zwei Personen und je drei Gänge: Das ist ein Preis-Leistungs-Verhältnis, bei dem wir nicht meckern können. Wir sind sicher: Wir sind heute zwar zum ersten Mal, aber nicht zum letzten Mal in Reißing gewesen. Und wir werden wieder vorher reservieren. Das kann beim Gasthof Meinzer nie schaden.
Quelle: Mittelbayerische Zeitung